Life Letter No. 7

Was hält mich zurück im Leben?

Sie haben manchmal das Gefühl, in Ihnen steckt mehr? Dass Sie Ihr Potential noch nicht ausgeschöpft haben? Dass irgendetwas Sie zurückhält? Aber was? Und fragen Sie sich außerdem, was das alles mit dem Foto dieser alten Straßenbahn zu tun hat?

Es geht um das, was auf dem Dach dieses Straßenbahnzuges ist. Das, worauf die Pfeile deuten. Bei den alten Bahnen ist das besser zu erkennen. Das sind Widerstände, und zwar ziemlich viele. Steht die Bahn an einer Haltestelle, sind alle Widerstände in ihrer vollen Kraft. Dreht der Straßenbahnfahrer an seiner Kurbel, dann wird ein Widerstand nach dem anderen auf dem Dach ausgeschaltet und die Bahn nimmt Fahrt auf. Höchstgeschwindigkeit bedeutet, kein Widerstand ist mehr aktiv.

So wenig uns die Widerstände auf dem Dach einer Straßenbahn auffallen, so wenig nehmen wir die inneren Widerstände wahr, die uns im täglichen Leben ausbremsen. Die Widerstände, die verhindern, das wir unser Potential ausschöpfen. Was sollen denn Nachbarn, Kollegen, Freunde oder sogar der Ehepartner sagen, wenn ich plötzlich nicht mehr tue, was von mir erwartet wird? Wenn ich Fahrt aufnehme im Leben und nicht mehr aus Rücksicht auf andere zurückbleibe? Was, wenn ich keine Angst mehr davor habe, dass sich an mir Eigenschaften meines Vaters oder meiner Mutter zeigen? Wenn alle Widerstände, die mich hindern, ich selbst zu sein, ausgeschaltet sind? Dann bin ich ganz einfach – bei mir angekommen.

„Freiheit besteht darin, sich nicht dagegen zu wehren, wer man ist“, sagt der Familienaufsteller Wilfried Nelles. Was heißt, Widerstände und Glaubensätze, die mich seit vielen Jahren blockieren, aufzulösen und mich stattdessen so zu nehmen, wie ich bin. Dann kommt die Straßenbahn meines Lebens in Fahrt.

Zurück
Zurück

Life Letter No. 8

Weiter
Weiter

Life Letter No. 6